Kickern in Aachen - Früher & Heute
Früher (70/80er Jahre) stand in Aachen in jeder dritten Gaststätte ein Kicker. Da es über 800 Kneipen gab, waren das um die 270 bis 300 Stück. Der Großteil waren Original-Kicker von Prümmer aus Übach-Palenberg. Als in den 80er Jahren die ersten Kicker von Löwen auf den Markt kamen und diese über Turnierserien mit viel Preisgeld immer mehr in den Gaststätten Einzug hielten, da änderte sich auch die Kicker-Szene. Waren es vorher viele Arbeiter, die nach der Schicht ihrem Hobby in der Stammkneipe nachgingen, so kamen nun nach und nach immer mehr Spieler dazu, die das Kickern deutlich professioneller betrieben.
Der Höhepunkt dieser Preisgeld-Turniere war dann in den 90ern bis Anfang der 2000er Jahre. Zu der Zeit standen in Aachen noch etwa 50 Kicker und die Leute, die früher gespielt hatten, waren nicht mehr dabei. Die Kicker-Hobby-Ligen aus den 80/90er Jahren waren nach und nach verschwunden und mit dem Boom des E-Dart fielen noch mehr Spieler weg. Die Löwenkicker wurden dann nach und nach durch Geräte anderer Firmen abgelöst und es entstand eine größere Vielfalt.
2010 gab es in Aachen erstmals wieder eine organisierte Mannschaft, die auch im Landesverband NRW gemeldet war und an Ligaspielen teilnahm. Begünstigt durch viele Studenten kamen immer wieder neue starke Spieler dazu und die Aachener Mannschaft konnte längere Zeit auf einem guten Niveau in NRW mithalten.
Zu der Zeit standen zwar nicht so viele Kicker in den Gaststätten, aber dafür in jedem zweiten Studentenwohnheim.
In der Zeit von 2010 bis 2019 stieg die Zahl der regelmäßig aktiven Spieler und jetzt auch Spielerinnen auf ca. 200 an, wovon sich ca. 160 in der BKA (Bunten Kickerliga Aachen, seit 2014) organisierten. In 2019 wurde zuletzt in 17 verschiedenen Lokalen/Wohnheimen gespielt und in Aachen waren, auch durch die vielen Kicker, die in Firmen standen, bekannt etwa 50 Tische aufgestellt.
Durch die Corona-Zeit gab es leider einen massiven Bruch! Die BKA fiel komplett aus, in den Gaststätten konnte nicht gespielt werden und selbst die Kicker in den Firmen wurden zu einem guten Teil ins Lager gestellt. Da die Studierenden nach und nach ihr Studium beendeten und von den Hochschulen keine neuen SpielerInnen nachkommen konnten, ist die Zahl der Aktiven auf ca. 50 geschrumpft.
Heute gibt es nur drei Gaststätten in Aachen, in denen in größerer Zahl gespielt wird und ein paar weitere einzelne Kicker in anderen Gaststätten. In den Wohnheimen und Firmen wird wieder mehr gespielt, aber meistens unter sich.
Aus der organisierten Mannschaft, die in der NRW-Liga spielte, fanden sich 2020 ein paar Leute, die die kickerfreie Zeit nutzen wollten, um für den Neustart (nach Corona) einen Verein zu gründen, mit dem in den folgenden Jahren strukturell einiges verbessert werden sollte.
Der FoosWorks e.V. wurde dann 2021 gegründet und bemüht sich seitdem darum, das Thema „Kickern“ wieder weiter nach vorne zu bringen.
Seit 2022 gibt es wieder ein regelmäßiges DYP (Draw Your Partner) jeden Dienstag im Café & Bar zuhause. Im Schnitt waren dort jeden Dienstag ab 20 Uhr um die 20 SpielerInnen aktiv. Im Papillon (Do) und im SOWISO (So) wird auch regelmäßig gespielt, aber ohne einen Turnier-Modus.
In der NRW-Liga spielen seit 2022 drei reguläre Liga-Teams und zwei Senioren-Teams um Tore, Sätze und Punkte. Eins der Senioren-Teams ist dabei Ende 2022 in die 1. Senioren-Bundesliga aufgestiegen.
